Endometriose gilt nach Myomen als zweithäufigste gynäkologische Erkrankung und betrifft insbesondere Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren. Da sie oftmals kaum Beschwerden auslöst und lange unentdeckt bleibt, lassen sich keine eindeutigen Aussagen zu ihrer genauen Häufigkeit machen. Für einige Betroffene geht die Erkrankung jedoch mit starken Beschwerden wie Schmerzen und häufig sogar Unfruchtbarkeit einher.
Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die Betroffenen ermöglichen, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu steigern.
Was ist Endometriose?
Endometriose ist eine Erkrankung, die meist chronisch verläuft. Bei Betroffenen siedeln sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, außerhalb der Gebärmutter an. Diese sogenannten Endometriose-Herde zeigen das gleiche Verhalten wie die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die sich im Normalfall nur in der Gebärmutterhöhle befindet. Da sie sich in Abhängigkeit des Sexualhormons Östrogen verhalten, bauen sie sich im Laufe des Menstruationszyklus auf und werden anschließend mit einer Blutung wieder ausgeschieden.
Im Gegensatz zur normalen Gebärmutterschleimhaut können das Blut und die Zellreste, die sich bei Endometriose außerhalb der Gebärmutter befinden, jedoch nicht über die Scheide ausgestoßen werden. Stattdessen bilden sich in den Endometriose-Herden häufig Verklebungen, Verwachsungen und Entzündungen. Gelegentlich kommt es zur Bildung von Endometriomen, die auch als Schokoladen-Zysten bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um mit altem Blut gefüllte Hohlräume, die beispielsweise an den Eierstöcken auftreten können. In einigen Fällen nimmt der Körper die Endometriose-Herde dagegen über das umliegende Gewebe auf und baut es ab.
Da es sich bei Endometriose um eine gutartige Erkrankung handelt, geht sie in der Regel nicht mit einem erhöhten Krebs-Risiko einher. Je nach Krankheitsform können Endometriose-Herde in verschiedenen Körperteilen auftreten.
Formen der Endometriose
Als häufigste Erkrankungsform gilt die Endometriosis genitalis externa. Sie charakterisiert sich durch eine Ansiedlung von Endometriose-Herden im Genitalbereich außerhalb der Gebärmutter. Gebärmutterschleimhaut-ähnliche Zellen siedeln sich beispielsweise auf den Haltebändern der Gebärmutter, in den Eierstöcken oder im sogenannten Douglas-Raum, der Vertiefung zwischen Enddarm und Gebärmutter an.
Bei der Endometriosis genitalis interna treten die Zellansiedlungen dagegen im Eileiter oder in der Muskelschicht der Gebärmutter auf. Diese Form der Erkrankung wird auch als Adenomyose bezeichnet.
Die Endometriosis extragenitalis äußert sich dagegen durch Endometriose-Herde, die außerhalb des Genitalbereichs auftreten. Dazu gehören beispielsweise Ansiedlungen in der Blase, den Harnleitern und im Darm. In seltenen Fällen können diese auch in anderen Körperregionen wie dem Gehirn, der Milz, der Lunge oder den Knochen auftreten.
Symptome von Endometriose
Während einige Betroffene keine oder kaum Beschwerden empfinden, geht Endometriose für andere mit beschwerlichen Symptomen einher. Deren Intensität gibt jedoch nicht zwangsläufig Auskunft über das Krankheitsstadium beziehungsweise die Größe und Anzahl der vorhandenen Endometriose-Herde.
Als häufigstes Symptom von Endometriose gelten Schmerzen im Unterleib. Viele Betroffene leiden unter starken Regelschmerzen und Krämpfen kurz vor und während der Monatsblutung. Schmerzen an den Geschlechtsorganen, im Becken, im Rücken und in den Beinen können zudem unabhängig von der Periode auftreten. Grund hierfür sind neben Verwachsungen im Unterleib gelegentlich auch Entzündungsstoffe, die von den Zellansiedlungen freigesetzt werden.
Für zahlreiche Betroffene treten insbesondere während oder nach dem Geschlechtsverkehr starke krampfartige oder brennende Schmerzen auf. Gelegentlich führt Endometriose zudem zu Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang. Dies ist meist dann der Fall, wenn sich Endometriose-Herde in der Blase oder im Darm befinden. Zellansiedlungen im Darm können zudem einen aufgeblähten Bauch (Endobelly) und Verdauungsstörungen zur Folge haben. In einigen Fällen kommt es zudem zu einer Gewichtszunahme.
Ursachen von Endometriose
Die Schulmedizin ist sich über die genauen Ursachen und die Entstehung von Endometriose bisher nicht einig. Zu den populärsten Theorien gehört die sogenannte Metaplasie-Theorie. Nach dieser entwickeln sich die Gebärmutterschleimhautzellen beziehungsweise Endometriose-Herde unmittelbar an den entsprechenden Stellen, also an verschiedenen Körperteilen außerhalb der Gebärmutter. Nach der Implantations- oder Transplantations-Theorie gelangen Gebärmutterschleimhautzellen dagegen über den Blutkreislauf oder den Rückfluss von Menstruationsblut in Körperteile außerhalb der Gebärmutterhöhle.
Natürliche Behandlung von Endometriose
Einige Nährstoffe können bei Endometriose-bedingten Schmerzen besonders hilfreich sein. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen können die Vitamine A, B9 (Folsäure), B12, C, D und E sowie die Mineralstoffe Selen und Zink die Symptome der Erkrankung lindern. Magnesium fördert beispielsweise die Muskelentspannung und kann deshalb Menstruationsschmerzen und Krämpfe im Unterleib reduzieren.
Fazit: Ein glückliches Leben dank der richtigen Behandlungsmethode
Endometriose ist eine häufige Erkrankung, bei der sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut in anderen Körperteilen einnisten. Oftmals verursachen diese Endometriose-Herde starke Schmerzen und Krämpfe im Unterleib sowie ein nachlassendes allgemeines Wohlbefinden. Zudem kommt es in Folge der Entzündungen und Verwachsungen nicht selten zu einer reduzierten Fruchtbarkeit.
In der Schulmedizin kommen zur Behandlung von Endometriose in erster Linie Schmerzmittel und Hormonpräparate zum Einsatz. Eine operative Entfernung der Endometriose-Herde wird in ausgeprägteren Fällen empfohlen. In der Naturheilkunde werden Krankheitssymptome häufig mit Heilpflanzen wie Mönchspfeffer und Kurkuma oder Nahrungsergänzungsmitteln wie Magnesium behandelt. Welche Therapiemethode individuell am besten geeignet ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab.