Homocystein: Ursachen und Symptome eines erhöhten Homocysteinspiegels

Homocystein erhöht

Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)

Homocystein ist ein Stoffwechselzwischenprodukt, das im Körper jedes Menschen vorkommt. In geringen Mengen ist es unbedenklich, in höherer Konzentration zeigt es jedoch eine zellschädigende Wirkung.

Ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut geht zahlreichen wissenschaftlichen Studien zufolge mit einem gesteigerten Risiko für diverse Erkrankungen einher. Durch eine gesunde Lebensweise und die ausreichende Versorgung mit essentiellen Vitaminen kann der Abbau von Homocystein gefördert und erhöhte Werte gesenkt werden.

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Was ist Homocystein?

Homocystein ist eine körpereigene Aminosäure, die keine unmittelbare physiologische Funktion ausführt. Sie entsteht als kurzfristiges Zwischenprodukt im Stoffwechsel aus der Aminosäure Methionin, die insbesondere in eiweißhaltigen Lebensmitteln vorkommt. Homocystein selbst kann dagegen nicht über die Nahrung aufgenommen werden.

Der amerikanische Biochemiker Vincent du Vigneaud entdeckte Homocystein bereits im Jahre 1932 im Rahmen seiner Forschung über schwefelhaltige Verbindungen. In den 1960er Jahren erkannten Mediziner im Royal Victoria Hospital in Belfast erstmals, dass hohe Konzentrationen der Aminosäure in Verbindung mit diversen Krankheiten stehen könnten. Aus den Untersuchungen ging hervor, dass Kinder, die unter Entwicklungsstörungen leiden, häufig stark erhöhte Homocysteinwerte aufwiesen.

Homostein erhöht: Mögliche Ursachen

Bei etwa einem Drittel der Betroffenen lässt sich ein erhöhter Homocystein-Spiegel auf genetische Ursachen zurückführen. Bei rund zwei Drittel der Betroffenen ist dagegen eine Mangelversorgung mit B-Vitaminen Hauptgrund für die erhöhte Konzentration der Aminosäure im Körper.

Homocystein erhöht durch genetisch bedingte Ursachen

Als häufigste genetisch bedingte Ursache für einen erhöhten Homocysteinspiegel gilt Homocystinurie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die den Aminosäuren-Stoffwechsel betrifft. Sie lässt sich auf einen Mangel an verschiedenen Enzymen zurückführen, die am Stoffwechsel der essentiellen Aminosäure Methionin beteiligt sind.

In Abhängigkeit von den betroffenen Enzymen wird zwischen drei Formen der Erkrankung unterschieden:

  • Typ 1 der Homocystinurie betrifft das Enzym Cystathionbetasynthase (CBS). Durch eine Störung in der Synthese von Cystein aus Methionin kommt es zu einer Anreicherung von Homocystein im Urin sowie im Blut.
  • Typ 2 der Homocystinurie betrifft das Enzym Methylen-Tetra-Hydrofolat-Reduktase (MTHFR). Dieses ist für die Regulierung der Synthese von Methionin aus Homocystein verantwortlich. Neben einem steigenden Homocysteinspiegel kann dieser Enzymdefekt auch einen Mangel an Methionin nach sich ziehen.
  • Typ 3 der Homocystinurie kennzeichnet sich durch einen Mangel an Cobalamin, also Vitamin B12, aus. Da dieses ebenfalls an der Synthese von Methionin aus Homocystein beteiligt ist, können sowohl ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut als auch ein Methioninmangel daraus folgen.

Homocystein erhöht durch Nährstoffmängel

Als Hauptursache für einen erhöhten Homocysteinspiegel gilt ein Mangel an den Vitaminen B6 und Vitamin B12 sowie Folsäure. Der Körper ist nur dann in der Lage, Homocystein normal abzubauen, wenn ihm ausreichende Mengen dieser Mikronährstoffe zur Verfügung stehen. Bei einer mangelhaften Versorgung kommt es zu Störungen im Abbau und damit unweigerlich zu einem Anstieg von Homocystein im Blut.

In den meisten Fällen tritt ein Mangel an B-Vitaminen infolge einer unausgewogenen Ernährung auf. Da der Konsum von Kaffee, Alkohol und Zigaretten die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen kann, ist hier ebenfalls vermehrte Vorsicht geboten. Auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente können Nährstoffmängel begünstigt werden.

In bestimmten Lebensphasen wie während der Wechseljahre und der Schwangerschaft sowie mit zunehmendem Alter besteht ein erhöhter Nährstoffbedarf und somit ein erhöhtes Risiko für Vitaminmängel. Daneben können erblich bedingte Ursachen sowie diverse Erkrankungen wie Unterfunktion der Schilddrüse, Nierenschwäche, Diabetes mellitus oder Tumore die Aufnahme der für den Homocysteinabbau notwendigen Nährstoffe erschweren.

Homocystein zu hoch: Symptome

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass ein erhöhter Homocysteinspiegel zur Entstehung diverser Krankheiten beitragen kann. Diese betreffen insbesondere das Herz-Kreislauf-System.

Homocystein zu hoch: Haarausfall

In den meisten Fällen treten erhöhte Homocysteinwerte im Zusammenhang mit einem Mangel an Folsäure, Vitamin B6 oder Vitamin B12 auf. Da diese für ein gesundes Haarwachstum essentiell sind, können zu hohe Konzentrationen der Aminosäure im Blut mit Haarausfall einhergehen. Umgekehrt können Haarausfall und schwaches Haarwachstum auf einen zu hohen Homocysteinspiegel hinweisen.

Durch einen Mangel an Folsäure kann es zu Störungen im Wachstum und der Vermehrung diverser Zellen, darunter auch der Haarwurzeln kommen. Eine ausreichende Zufuhr mit Folsäure ist für ein gesundes Haarwachstum deshalb unerlässlich. Im Falle einer Mangelversorgung lässt die Zellteilung an den Haarwurzeln nach, wodurch Haarausfall entstehen kann.

Auch Vitamin B6 ist an Stoffwechselvorgängen an den Haarwurzeln beteiligt. Bei einer zu niedrigen Zufuhr steigt nicht nur das Risiko für Haarausfall, sondern auch für Entzündungen der Kopfhaut, eine gestörte Talgproduktion und geschwächtes Haar.

Vitamin B12 ist ebenfalls am Haarwachstum beteiligt. Es wird für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt und versorgt die Haarfollikel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Bei einer Mangelversorgung kann es zu vermindertem Haarwachstum sowie vermehrtem Haarausfall kommen.

Auswirkungen von Homocystein auf den Stoffwechsel

Ein erhöhter Homocysteinspiegel stellt insbesondere auf lange Sicht eine Belastung für den gesamten Stoffwechsel dar. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass er zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung diverser Erkrankungen beiträgt, die den gesamten Körper betreffen können.

Steigende Homocysteinwerte gehen insbesondere mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher. Es wird vermutet, dass die Aminosäure über gefäßschädigende Eigenschaften verfügt und die Entstehung von Arteriosklerose fördert. Durch die Verhärtung der Blutgefäße steigt wiederum das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte und weitere Erkrankungen. Bei Schädigung der Gefäßwände kann es zudem verstärkt zu Thrombosen, Blutgerinnseln und Durchblutungsstörungen in verschiedenen Körperteilen wie den Beinen kommen.

Darüber hinaus wird ein Zusammenhang zwischen einem zu hohen Homocysteinspiegel und der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz und kognitiven Störungen sowie Depressionen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Diabetes mellitus, Schwangerschaftskomplikationen und Sehstörungen vermutet. Zu hohe Konzentrationen im Blut werden zudem mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Tumoren in Verbindung gebracht.

Homocysteinspiegel: Normwerte

Der Homocysteinspiegel gibt Auskunft über die Konzentration der Aminosäure im Blutplasma einer Person. In den meisten Fällen erfolgt die Messung durch eine labortechnische Blutuntersuchung. Die Ermittlung der Homocysteinwerte gibt nicht nur Auskunft über den Gehalt an Homocystein, sondern gilt auch als zuverlässiger Indikator für einen Mangel an B-Vitaminen.

Einigen Personengruppen wird eine regelmäßige Überprüfung des Homocysteinspiegels empfohlen. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die an Herz-Kreislauferkrankungen, Niereninsuffizienz, Fettstoffwechselstörungen, Alzheimer und Parkinson leiden. Auch Rauchern wird häufig eine gelegentliche Kontrolle nahegelegt.

Mit dem Alter nimmt der Homocysteinspiegel im Blut in der Regel zu. Mit steigenden Werten erhöhen sich jedoch auch die gesundheitlichen Risiken der Aminosäure. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Menschen, einen Wert von unter 12 Mikromol pro Liter (µmol/l) anzustreben. Personengruppen, die Risikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, wird empfohlen, einen Wert von unter 9 Mikromol pro Liter zu erreichen.

Da die zellschädigende Aminosäure keinerlei physiologischen Funktionen ausführt, gilt jedoch ein möglichst niedriger Homocysteinspiegel als anstrebenswert. Werte ab 8 Mikromol pro Liter gelten bereits als bedenklich und können mit negativen Folgen auf die Gesundheit verbunden sein. Bei Werten ab 10 Mikromol pro Liter liegt bereits eine eindeutige Erhöhung vor, die mit einem erhöhten Risiko für diverse Erkrankungen einhergeht. Ab 15 Mikromol pro Liter spricht man von stark erhöhten Werten, die eine möglichst schnelle Behandlung erfordern. Liegt ein Homocysteinspiegel von über 30 Mikromol pro Liter vor, handelt es sich um eine sogenannte Hyperhomocysteinämie. Da diese mit sehr hohen Gesundheitsrisiken einhergeht, erfordert sie eine besondere ärztliche Behandlung.

Homocystein senken

Es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, den Homocysteinspiegel nachhaltig zu senken. Durch eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde, aktive Lebensweise kann der körpereigene Abbau der schädlichen Aminosäure erhöht werden. Eine besonders wichtige Rolle nimmt hier die Versorgung mit ausreichenden Mengen an B-Vitaminen ein.

Homocystein senken durch Ernährung

Die individuelle Ernährung übt einen entscheidenden Einfluss auf die Konzentration von Homocystein im Blut aus. Um erhöhten Werten vorzubeugen oder diese zu senken, ist insbesondere eine gute Versorgung mit den Vitaminen B6, B9 (Folsäure) und B12 entscheidend. Diese dienen den Körperzellen als Coenzyme zum Abbau der zellschädigenden Aminosäure beziehungsweise deren Umwandlung in andere Aminosäuren. Homocystein kann also nur dann erfolgreich abgebaut werden, wenn regelmäßig ausreichende Mengen dieser B-Vitamine über die Nahrung oder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Vitamin B6 ist an der Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Cystein beteiligt, die für den Körper keine Gefahr darstellt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von mindestens 1,4 mg Vitamin B6 (ab 13 Jahren). Dieses befindet sich in Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch (insbesondere Leber), Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen.

Folsäure oder Vitamin B9 wird für die Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Methionin benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich mindestens 300 µg (ab 13 Jahren) einzunehmen. Schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund des erhöhten Nährstoffbedarfs eine Zufuhr von 550 µg bzw. 450 µg empfohlen. Als gute Folsäurequellen gelten beispielsweise grünes Gemüse und Salat, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Hefe, Eigelb, Rindfleisch und Leber. Bei der Zubereitung von folsäurehaltigen Lebensmitteln gilt jedoch zu beachten, dass das Vitamin sehr hitzeempfindlich ist und sich beim Kochen, Braten und Backen schnell zersetzt.

Homocystein senken durch einen gesunden Lebensstil

Wissenschaftlichen Studien zufolge übt nicht nur die Versorgung mit Nährstoffen, sondern auch die Lebensweise einen Einfluss auf den Homocysteinspiegel aus. Demnach kann auch eine Änderung des Lebensstil zu einer natürlichen Senkung erhöhter Werte beitragen.

Diverse Studien bestätigen, dass der Konsum von Zigaretten zu einer Erhöhung der Konzentration von Homocystein im Blut beitragen kann. Rauchen erhöht nicht nur den oxidativen Stress und steigert somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern beeinträchtigt möglicherweise auch die Umwandlung von Homocystein in Methionin. Auch größere Mengen an Alkohol und Kaffee können zu einer Erhöhung des Homocysteinspiegels beitragen. Starker Alkoholkonsum kann darüber hinaus zu einem Mangel an B-Vitaminen führen. Der Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee kann somit den Abbau der schädlichen Aminosäure fördern.

Studien legen zudem nahe, dass ein inaktiver Lebensstil sowie chronischer Stress in Verbindung mit erhöhten Homocysteinwerten stehen. Bei Menschen, die sich wenig bewegen, wurde eine durchschnittlich höhere Konzentration im Blut festgestellt. Regelmäßige Bewegung sowie Entspannungstechniken können den Abbau von Homocystein somit ebenfalls fördern und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

Homocystein senken durch Nahrungsergänzungsmittel

Wenn der Homocysteinspiegel bereits stark erhöht ist, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung häufig nicht mehr ausreichend, um die Werte in den Normbereich zu senken. In diesem Fall empfehlen Ärzte und Ernährungswissenschaftler oftmals die zusätzliche Einnahme Vitamin-B-haltiger Nahrungsergänzungsmittel.

Normocyst und Normocyst pro enthalten Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure in ihren bioaktiven Wirkformen.

Die Dosierung der enthaltenen Wirkstoffe wurde anhand einer wissenschaftlichen Dosisfindungsstudie ermittelt und ermöglicht eine besonders effektive, schnelle und langfristige Senkung des Homocysteinspiegels. Normocyst pro enthält darüber hinaus den zusätzlich unterstützenden Wirkstoff Betain und eignet sich somit insbesondere zur Anwendung bei stark erhöhten Homocysteinwerten. Durch die bioaktiven Wirkformen erfolgt eine unmittelbare Verwertung und optimale Wirkungsentfaltung.

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Fazit

Homocystein ist eine Aminosäure, die als Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels entsteht. Sie übernimmt keinerlei physiologische Funktion, weist in höheren Mengen jedoch eine zellschädigende Wirkung auf. Als Hauptursachen für einen erhöhten Homocysteinspiegel gelten genetische Veranlagung sowie eine Mangelversorgung mit B-Vitaminen.

Das Blut jedes gesunden Menschen enthält gewisse Mengen an Homocystein. Gefährlich wird die Aminosäure erst, wenn ihre Konzentration im Körper über den unbedenklichen Bereich steigt. Grundsätzlich gilt ein möglichst niedriger Homocysteinspiegel als besonders gesund und anstrebenswert. Erhöhte Werte stellen auf lange Sicht eine Belastung für den gesamten Körper dar und gehen mit einem erhöhten Risiko für diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zahlreiche weitere Beeinträchtigungen einher.

Um erhöhten Homocysteinwerten vorzubeugen, ist es entscheidend, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit B-Vitaminen zu achten. Auch regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und der Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee können den Abbau der zellschädigenden Aminosäure fördern. Wenn bereits stark erhöhte Werte vorliegen, empfiehlt sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur gezielten Senkung des Homocysteinspiegels.

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