Vitamin K2 – Bedarf, Mangel und Behandlungsmöglichkeiten

Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)

Vitamin K2 ist auch als Menachinon bekannt und gehört gemeinsam mit Vitamin K1 und K3 zur Gruppe der K-Vitamine. Es ist ein fettlösliches Vitamin, welches in kleineren Mengen von Bakterien im Darm produziert wird. Eine ausreichende, regelmäßige Aufnahme von Vitamin K2 über die Nahrung ist von großer Wichtigkeit, da der Körper es nicht in ausreichenden Mengen selbständig herstellen kann und es insbesondere für den Knochenstoffwechsel benötigt. Im Falle einer Mangelversorgung kann es zu ernsthaften Beeinträchtigungen der Gesundheit kommen.

Wofür braucht der Körper Vitamin K2?

Der menschliche Körper ist auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K2 angewiesen, um den Kalziumtransport zu steuern. Es sorgt dafür, dass Kalziumeinlagerungen in die Arterien verhindert und die Arterien und Organe von Kalzium befreit werden.

In Kombination mit Vitamin D3 ist Vitamin K2 dafür verantwortlich, die Knochendichte zu stärken. Die Aufgabe von Vitamin D3 besteht darin, Vitamin K2-abhängige Proteine herzustellen, welche für den Kalziumtransport im Körper verantwortlich sind. Wenn die Versorgung mit Vitamin K2 nicht optimal gesichert ist, können die Proteine nicht aktiviert werden. Somit sind die beiden Vitamine gemeinsam für die Gesundheit der Knochen, Muskeln und Zähne verantwortlich.

Ein Gleichgewicht beider Vitamine im Körper sorgt dafür, dass eine optimale Kalziumeinlagerung erreicht und die Verkalkung von Arterien verhindert wird. Vitamin K2 ist zudem an weiteren lebenswichtigen Prozessen wie beispielsweise der Blutgerinnung und damit der Wundheilung sowie der Bildung des Sexualhormons Testosteron beteiligt, welches für einen gesunden Muskelaufbau benötigt wird. Des Weiteren wird es in der Krebsvorsorge eingesetzt, da es der Entstehung von Tumoren entgegenwirken kann.

Dies sind die wichtigsten Aufgaben von Vitamin K2:

  • Beeinflussung der Insulinausschüttung, Vorbeugung von Diabetes mellitus
  • Bildung von Sexualhormonen
  • Bekämpfung und Vorbeuge von Kalkablagerungen in den Arterien und Organen
  • Mineralisierung der Zähne
  • Stärkung der Knochendichte
  • Steigerung der Blutgerinnung
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit
  • Stressminderung
  • Krebsvorsorge
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Wie wird Vitamin K2 vom Körper aufgenommen?

Vitamin K2 wird vom Körper aus Vitamin K1 gebildet. Das über die Nahrung aufgenommen Vitamin K1 wird durch Fermentierung von Bakterien im Darm in Vitamin K2 umgewandelt und gelangt anschließend zunächst in die Leber. Von dort aus wird es in unterschiedliche Bereiche des Körpers weitergeleitet, um Transportproteine zu aktivieren, die unter anderem für den Aufbau der Muskeln und Knochen mitverantwortlich sind. Wie genau Vitamin K2 im Körper verarbeitet wird, ist trotz intensiver Forschung bis heute jedoch nicht genau bekannt.

Worin ist Vitamin K2 enthalten?

Vitamin K2 entsteht durch die Fermentierung von Vitamin K1 im Darm. Aus diesem Grund wirken sich auch Vitamin-K1-haltige Lebensmittel positiv auf den Vitamin-K2-Wert im Blut aus. Menschen in Deutschland und anderen Ländern Europas nehmen den größten Teil an Vitamin K über grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Blattsalate auf. Auch andere Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und pflanzliche Speiseöle enthalten größere Mengen an K-Vitaminen und sollten deshalb auf dem täglichen Speiseplan stehen.

Die Nährstoffmenge von Vitamin K1 in Lebensmitteln ist in der Regel weitaus höher als diejenige von Vitamin K2, welches für den menschlichen Körper jedoch essentieller ist. Vitamin K2 befindet sich hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Milchprodukten und Fleisch, insbesondere der Leber von Weidetieren. Auch fermentierte Produkte wie Sauerkraut, Kimchi und Natto, eine japanisches Gericht aus Sojabohnen, enthalten große Mengen an Vitamin K2.

Diese Lebensmittel enthalten große Mengen an Vitamin K:

  • Grünkohl: 817 µg/100 Gramm
  • Portulak: 381 µg/100 Gramm
  • Spinat: 305 µg/100 Gramm
  • Traubenkernöl: 280 µg/100 Gramm
  • Brokkoli (gekocht): 270 µg/100 Gramm
  • Kichererbsen: 264 µg/100 Gramm
  • Brunnenkresse: 250 µg/100 Gramm
  • Fenchel: 240 µg/100 Gramm
  • Rosenkohl: 236 µg/100 Gramm

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Vitamin K2?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene Versorgung mit K-Vitaminen für gesunde Erwachsene bei 60 bis 80 Mikrogramm pro Tag. Die Dosierungsempfehlung unterscheidet jedoch nicht zwischen der Einnahme von Vitamin K1 und Vitamin K2. Experten empfehlen eine zusätzliche Zufuhr von ungefähr 0,5 bis 1 Mikrogramm Vitamin K2 pro Körpergewicht. Bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm wären dies also 35 bis 70 Mikrogramm täglich.

Da der empfohlene Referenzwert bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung nur sehr schwer zu erreichen ist, empfiehlt sich in diesen Fällen die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Besonders empfehlenswert ist die Supplementierung mit Vitamin K2 MK7, da diese als wirksamste Form gilt.

Wer hat einen erhöhten Bedarf an Vitamin K2?

Ein erhöhter Bedarf an Vitamin K2 kann im Falle einer gestörten Aufnahme oder Verwertung sowie verschiedenen Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und der Leber bestehen. Besonders im fortgeschrittenen Alter können Malabsorptionsstörungen vorkommen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann dazu führen, dass der Körper nicht in der Lage ist, das eingenommene Vitamin K2 optimal zu verwerten und somit ein erhöhter Bedarf besteht.

Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie während Wachstumsphasen besteht ebenfalls ein erhöhter Bedarf. Auch der Konsum von Alkohol und Zigaretten führen zu einem steigenden Bedarf. Die tägliche Versorgung mit Vitamin K2 sollte in diesen Fällen an den erhöhten Bedarf angepasst werden, um das Entstehen eines Mangels auszuschließen. In vielen Fällen empfiehlt sich die Einnahme entsprechender Präparate, da sich die Versorgung über die Nahrung bei einem stark erhöhten Bedarf nur schwer decken lässt.

Wie wird ein Vitamin-K2-Mangel diagnostiziert?

Die Messung der Konzentration von Vitamin K2 ist schwer durchzuführen, wodurch es bis heute nicht möglich ist, einen Vitamin-K2-Mangel im Blut genau zu diagnostizieren. Mittels des Blutplasmas lässt sich jedoch die Konzentration an Vitamin K1 sowie den darin enthaltenen Anteil an inaktivem Osteocalcin ermitteln. Einige Experten vertreten die Annahme, dass diese Messung als indirekter Indikator für den Vitamin-K2-Wert im Blut liegt. Je höher die Konzentration an inaktivem Osteocalcin, desto niedriger liegt vermutlich der Anteil an Vitamin K2 im Blut.

Was sind die Ursachen von einem Vitamin-K2-Mangel?

Als Ursachen für einen Vitamin-K2-Mangel gelten eine unausgewogene, ungesunde Ernährung, eine parentale (intravenöse) Ernährung sowie Malabsorptionssyndrome und chronische Magen-Darm-Krankheiten.

Auch Menschen, die an einer geschädigten oder hypersensiblen Darmflora leiden, gelten als besonders anfällig für einen Vitamin-K2-Mangel. Mangelerscheinungen können zudem begünstigt werden, wenn über einen längeren Zeitraum Medikamente wie Gerinnungshemmer, Breitbandantibiotika oder Salicylate eingenommen werden.

Dies sind die Hauptauslöser für einen Vitamin-K2-Mangel:

  • unausgewogene, ungesunde Ernährung
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • geschädigte Darmflora (beispielsweise durch vermehrte Einnahme von Antibiotika)
  • Hypersensibilität der Darmflora
  • chronische Magen-Darm-Infektionen
  • verminderte Nährstoffaufnahme durch die Darmwände (häufig altersbedingt)
  • Störungen im Fettstoffwechsel
  • Alkoholismus

Was sind die Symptome von einem Vitamin-K2-Mangel?

Ein Mangel an Vitamin K2 äußert sich zu Beginn häufig durch Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit.

Da Vitamin K2 an der Produktion von Blutgerinnungsfaktoren beteiligt ist, kommt es im weiteren Verlauf häufig zu einer verstärkten Blutungsneigung. Oft kommt es dabei zu starken Blutungen bei Verletzungen, Blutungen der Schleimhäute, Nasenbluten und blauen Flecken.

Da Vitamin K2 am Knochenstoffwechsel beteiligt ist, kann sich ein Mangel außerdem dadurch äußern, dass Heilungsprozesse verzögert werden und es häufiger zu Knochenbrüchen sowie Zahnproblemen kommt.

Wie wird ein Vitamin-K2-Mangel behoben?

Um einen Vitamin-K2-Mangel schnellstmöglich zu beheben, empfiehlt sich die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K2 MK7, welches sich durch seine hohe Bioverfügbarkeit und gute Verträglichkeit auszeichnet. Auf diese Weise können Defizite effektiv ausgeglichen und die tägliche Versorgung selbst bei einem stark erhöhten Bedarf gesichert werden. Im Falle eines besonders stark fortgeschrittenen Mangels besteht zudem die Möglichkeit des Verabreichens von Vitamin-K2-Infusionen durch einen Mediziner.

Wie lange dauert es, bis ein Vitamin-K2-Mangel behoben ist?

Wie lange es dauert, bis ein Mangel an Vitamin K2 als behoben gilt, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Schwere und den Ursachen des Mangels, der Art der Behandlung und dem individuellen Organismus ab. In der Regel lässt sich ein Mangel durch die Einnahme hochdosierter Präparate mit Vitamin K2 MK7 innerhalb weniger Wochen ausgleichen.

Wann sind Vitamin-K2-Produkte sinnvoll?

Die Einnahme von Vitamin-K-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt sich selbstverständlich in erster Linie im Falle eines bereits vorhandenen Mangels, um diesen schnellstmöglich zu beheben.

Auch im Falle eines erhöhten Bedarfs, beispielsweise im Falle einer Schwangerschaft, einer Krankheit oder bei Einnahme bestimmter Medikamente, empfiehlt sich eine zusätzliche Supplementierung.

Vitamin-K-Präparate eignen sich jedoch auch zur täglichen Einnahme im Falle eines durchschnittlichen Bedarfs an Vitamin K2, insbesondere bei vegetarischer oder veganer Ernährung.

Eine prophylaktische Einnahme von Vitamin K wird zudem für Kinder und Heranwachsende empfohlen, da auf diese Weise das gesunde Wachstum der Zähne und Knochen gefördert werden kann.

Kann man Vitamin K2 überdosieren?

Eine Überdosierung mit Vitamin K2 kommt normalerweise weder beim Verzehr großer Mengen Vitamin-K2-haltiger Lebensmittel, noch bei der Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel vor. Selbst im Falle der Einnahme sehr hoher Dosen sind keine toxischen Wirkungen bekannt. Da die für die Blutgerinnung verantwortlichen Proteine nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit für Vitamin K2 haben, kann es im Falle einer erhöhten Einnahme auch nicht zu Blutverdickung kommen.

Im Falle der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente ist jedoch Vorsicht geboten, da große Mengen an Vitamin K2 die Wirkung dieser Medikamente mindern oder sogar gänzlich verhindern können.

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Fazit

Vitamin K2 ist nicht nur für die Gesundheit der Knochen, Muskeln und Zähne von großer Bedeutung, sondern auch für die Blutgerinnung, den Schutz der Zellen, die Entstehung von Hormonen sowie weiterer lebensnotwendiger Prozesse. 

Der Körper ist zwar in der Lage, geringe Mengen des Vitamins im Darm selbst herzustellen, diese reichen jedoch nicht aus, um die Versorgung optimal zu sichern. Aus diesem Grund ist es entscheidend, täglich ausreichende Mengen über die Ernährung einzunehmen.

Besonders im Falle eines erhöhten Bedarfs oder eines bereits bestehenden Mangels empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel, um schwerwiegende Schädigungen des Organismus auszuschließen und die Versorgung des Körpers mit dem K-Vitamin zu optimieren.

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