Folsäure: Wirkung und Tagesbedarf

Folsäure Lebensmittel

Inhaltliche Qualitätssicherung: Dr. rer. nat. Till Schumacher (Apotheker)

Folsäure (auch: Vitamin B9) ist ein essentielles Vitamin, das in ausreichenden Mengen über die tägliche Ernährung aufgenommen werden muss. Da es für zahlreiche Wachstumsprozesse mitverantwortlich ist, ist es auch maßgeblich an der embryonalen Entwicklung beteiligt. Eine ausreichende Versorgung ist jedoch nicht nur während der Schwangerschaft sondern während des gesamten Lebens notwendig.

Wofür wird Folsäure benötigt?

Bei Folsäure handelt es sich um ein Folat. Als Folate werden alle Stoffe bezeichnet, die vom Körper in Vitamin B9 umgewandelt werden können. Folsäure bezeichnet in erster Linie die industriell hergestellte Form des Folats. Im Körper muss dieses in das bioaktive Methylfolat beziehungsweise Methyltetrahydrofolat umgewandelt werden.

Der Körper benötigt Folat für alle Wachstumsprozesse. Dazu gehören insbesondere die Vervielfältigung der DNA und die Zellteilung. Dementsprechend spielt Folsäure eine große Rolle im embryonalen Wachstum.

Daneben ist das Vitamin am Aminosäurestoffwechsel beteiligt. Es sorgt dafür, dass das zellschädigende Homocystein in die Aminosäure Methionin umgewandelt wird. Homocystein wird mit zahlreichen Zivilisations-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dementsprechend kann eine ausreichende Versorgung mit Folsäure dem Entstehen diverser Erkrankungen vorbeugen.

29,50 

203,39  / 100 g

19,80 

101,01  / 100 ml

29,80 

198,67  / 100 ml

29,80 

149,00  / 100 ml

Tagesbedarf an Folsäure

Der Tagesbedarf an Folsäure variiert insbesondere in Abhängigkeit vom Alter.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt folgende Empfehlung:

  • 0 bis unter 4 Monate: 60 µg
  • 4 bis unter 12 Monate: 80 µg
  • 1 bis unter 4 Jahre: 120 µg
  • 4 bis unter 7 Jahre: 140 µg
  • 7 bis unter 10 Jahre: 180 µg
  • 10 bis unter 13 Jahre: 240 µg
  • ab 13 Jahren: 300 µg

Ab einem Alter von 13 Jahren bis ins hohe Erwachsenenalter wird eine Tageszufuhr von 300 µg Folat-Äquivalente empfohlen. Die empfohlene Tagesmenge bezieht sich auf die Menge folatwirksamer Verbindungen in der Nahrung. 1 µg Nahrungsfolat beziehungsweise Folat-Äquivalent entspricht 0,5 µg synthetischer Folsäure. Der Tagesbedarf an synthetischer Folsäure entspricht somit der Hälfte des Tagesbedarfs an Nahrungsfolat.

Wer hat einen erhöhten Bedarf an Folsäure?

Einige Personengruppen haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure und sind demnach besonders häufig von einem Folsäuremangel betroffen.

Einen erhöhten Bedarf haben insbesondere:

  • Alkoholiker
  • Raucher
  • Personen, die an Schilddrüsenüberfunktion leiden
  • Personen, die an Magen-Darm-Erkrankungen leiden
  • Personen, die an chronischen Blutungen leiden
  • Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen
  • Schwangere
  • Stillende
  • Frauen mit Kinderwunsch

Insbesondere im Falle eines erhöhten Bedarfs kann der individuelle Tagesbedarf stark variieren. Personen dieser Risikogruppen wird empfohlen, ihren Folsäurespiegel regelmäßig überprüfen zu lassen und die tägliche Zufuhr dem erhöhten Bedarf anzupassen. Auf diese Weise kann ein Folsäuremangel vorgebeugt und ein bereits bestehender Mangel ausgeglichen werden.

Da der Eintritt der Schwangerschaft schwer vorherzusagen ist, raten viele Mediziner zu einer vorsorglichen erhöhten Folsäurezufuhr bei Kinderwunsch. Schwangeren Frauen wird empfohlen, täglich 550 µg Folsäure-Äquivalente einzunehmen. Stillenden Frauen wird nahegelegt, täglich 450 µg über die Nahrung oder entsprechende Präparate einzunehmen.

Folsäure in der Schwangerschaft

Da Folsäure bereits während der Schwangerschaft maßgeblich an der Zellteilung und der Entwicklung des Ungeborenen beteiligt ist, ist eine ausreichende Versorgung während dieser Lebensphase essentiell. Das Vitamin wird für die Bildung der DNA, den Eiweißstoffwechsel und die Blutbildung des Embryos benötigt. Zudem kann ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft dazu führen, dass die werdende Mutter eine Blutarmut entwickelt.

Das Neugeborene benötigt Folsäure zur Entwicklung des Neuralrohrs. Dabei handelt es sich um die erste Anlage des zentralen Nervensystems und eine Vorstufe von Gehirn und Rückenmark. Bei einer normalen Entwicklung schließt sich das Neuralrohr gegen Ende der vierten Schwangerschaftswoche. Ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft kann dazu führen, dass der Neuralrohr-Verschluss ganz oder teilweise gestört wird. In Folge können Neuralrohrdefekte wie Spina bifida (offener Rücken) oder Anenzephalie (offener Hirnschädel) entstehen, die das Überleben des Ungeborenen gefährden können.

Da es kaum möglich ist, den erhöhten Tagesbedarf allein über die Nahrung zu decken, wird schwangeren Frauen häufig eine Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.

29,50 

203,39  / 100 g

19,80 

101,01  / 100 ml

29,80 

198,67  / 100 ml

29,80 

149,00  / 100 ml

Fazit

Folsäure ist als lebenswichtiges Vitamin an zahlreichen biologischen Prozessen wie der Zellteilung und dem Wachstum beteiligt. Zudem benötigt der Körper das Vitamin für den Aminosäurestoffwechsel und die Reduktion des schädlichen Homocysteins. Bereits während der embryonalen Entwicklung, aber auch im Verlauf des weiteren Lebens ist Folsäure für das Wachstum und die Entwicklung essentiell.

Insbesondere schwangere und stillende Frauen, aber auch Frauen mit Kinderwunsch haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure. Eine mangelnde Versorgung kann zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen des Ungeborenen führen.

Daneben gibt es weitere Personengruppen, die verstärkt auf ein ausreichende Versorgung mit Folat achten sollten. Auch bei Erwachsenen kann ein Folsäuremangel schwerwiegende Symptome wie Blutarmut auslösen.

Diese Seite verwendet Cookies für ein besseres Surferlebnis. Durch das Browsen auf dieser Website stimmst du der Verwendung von Cookies zu.